Vom Küchendienst zur Pflegeheldin – Frau Lakhdars inspirierende Reise
Frau Lakhdar blickt auf eine beeindruckende Berufslaufbahn zurück. Ursprünglich aus Marokko, wo sie als Büroassistentin tätig war, kam sie vor zwölf Jahren nach Österreich. Nachdem sich Frau Lakhdar intensiv dem Lernen der Deutschen Sprache gewidmet hatte, begann ihre berufliche Reise bei der Senioren-Betreuung Feldkirch (SBF) als Küchenhilfe. Sechs Jahre arbeitete sie in dieser Position und lernte viel über die Abläufe und die Bedeutung der Zusammenarbeit verschiedener Abteilungen in der Pflegeeinrichtung. „Es war spannend, in einer anderen Kultur zu arbeiten und dabei so viel Neues zu lernen“, erinnert sie sich.
Doch Frau Lakhdar wollte mehr. Auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung kündigte sie ihre Stelle bei der SBF. Zunächst dachte sie an eine Tätigkeit in der Kinderbetreuung. Während einer zweimonatigen Orientierungsphase beim Frauenberufszentrum des AMS wurden täglich neue Berufe vorgestellt und sie erkannte rasch ihre wahre Berufung. „Wir erfuhren viel über verschiedene Berufe und hatten die Möglichkeit, hinein zu schnuppern. Das war eine sehr wertvolle Erfahrung für mich“, erzählt sie.
Nach einem Praktikum im Haus Schillerstraße und im Babyfachgeschäft entschied sie sich schließlich für die Ausbildung zur Heimhilfe, die sie in nur sechs Monaten über das BFI erfolgreich absolvierte. Doch damit nicht genug: Im September 2024 beginnt Frau Lakhdar eine berufsbegleitende Ausbildung zur Pflegeassistenz, die zwei Jahre dauern wird.
Ihre praktischen Erfahrungen sammelte Frau Lakhdar während der Ausbildung beim Krankenpflegeverein Hohenems und im Haus Schillerstraße, wo sie die Pflegefachkräfte bei ihrer Arbeit begleitete und unterstützte. „Derzeit bin ich in der Begleitung und Beschäftigung der Bewohner tätig. Ich helfe beim Essen, spiele mit ihnen, rede und höre zu. Jeden Nachmittag gibt es ein abwechslungsreiches Programm“, berichtet sie begeistert. „Meine Tätigkeit gefällt mir sehr gut und ist auch mit einer großen Verantwortung verbunden. Das Schönste sind die Gespräche mit den Bewohner:innen“, sagt sie strahlend.
Trotz ihrer verantwortungsvollen Arbeit schafft Frau Lakhdar es, ihre Familie und ihre beruflichen Verpflichtungen unter einen Hut zu bringen. „Mein Mann unterstützt mich sehr. Er hat mir immer den Rücken gestärkt und mir geholfen. Auch die SBF unterstützt sie dabei, Familie und Beruf zu vereinbaren. „Die gemeinsame Mittagszeit mit unserer Tochter ist uns sehr wichtig“, betont sie. „Ein geteilter Dienst kommt mir da sehr entgegen. Zudem sind wir ein gutes Team und es gibt immer einen Ansprechpartner. Die Teamleiter:innen sind offen und man darf sich einbringen“, lobt sie ihre Arbeitsumgebung.
Frau Lakhdars Rat an Neueinsteiger ist einfach und direkt: „Mach es einfach schnell! Es ist wichtig, sich selbst weiter zu entwickeln. Das Leben ist kurz und man sollte nicht immer am selben Platz bleiben. Das wird langweilig. Eine Veränderung bringt neue Energie ins Fließen.“
Ihre Geschichte ist nicht nur ein Beispiel für eine erfolgreiche berufliche Neuorientierung, sondern auch ein inspirierender Aufruf an Menschen aus anderen Berufsbranchen, den Schritt in die Pflege zu wagen. „Die Arbeit mit den alten Menschen ist erfüllend und bereichernd“, sagt Frau Lakhdar. Ihre Reise in die Pflege zeigt, dass es nie zu spät ist, neue Wege zu gehen und sich beruflich weiterzuentwickeln.